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Dorfzentren wiederbeleben statt Neubaugebiete am Ortsrand ausweiten! Wie ein historischer Stadl eine neue Nutzung bekam.

Errichtet um 1847 als Teil des örtlichen Pfarrhofs, diente dieser der Bewirtschaftung der land- und forstwirtschaftlichen Pfarrpfründe. Doch schon nach kurzer Zeit, um etwa 1870, erfolgte keine Nutzung mehr durch den örtlichen Pfarrer, also wurde der Stadl verpachtet und diente fortan den örtlichen Landwirten als Unterstell- und Lagermöglichkeit für Gerätschaften, Heu und Stroh.

Die Maßnahmen zur Instandhaltung waren seitdem mehr als dürftig, in entsprechendem Zustand zeigte sich das Gebäude vor der Sanierung.

Fast als Glücksfall könnte man den Hagelsturm bezeichnen, der Mitte der 1990er Jahre dem schon zum großen Teil defekten Dach den Gar aus machte. Mit der Unterstützung aus öffentlichen Fördertöpfen entschieden sich die Dorfbewohner zur Sanierung - die erneuerte Dachhaut schützte für weitere fünfundzwanzig Jahre das Gebäude und präsentiert sich immer noch in solidem Zustand.

Als einzigartige Besonderheit im Landkreis gelten die sogenannten Deichsellöcher in den Außenwänden, damit konnten eigentlich zu lange Hänger untergestellt werden, indem man die Anhängerdeichsel durch die Öffnung nach draußen schob.

Der beinahe 40 m lange und 11 m breite Ziegelbau ist ortsbildprägend und bildet mit dem angrenzenden Pfarrhof ein kirchlich-dörfliches Ensemble. Umso wichtiger war es der Denkmalpflege, dass der Baukörper in seiner Kompaktheit erhalten bleibt und nach dem Umbau immer noch klar als Stadl zu erkennen sein sollte.

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Im Gegensatz zum gut erhaltenen Dach wies das Ziegelmauerwerk etliche Risse und Fehlstellen auf. Da die Mauern auf dem natürlichen Boden nicht frostsicher gegründet waren, musste sie in abschnittsweiser Kleinarbeit mit einem Betonsockel unterfangen werden. Erst im Anschluss konnte die Bodenplatte betoniert werden.

Die Fehlstellen in den alten Wänden besserte man mit noch vorhandenen historischen Ziegeln aus, die Risse stabilisierte man mit Querankern. Doch als alleinige Außenwand für ein Wohngebäude waren sie nicht geeignet: zu dünn und zu schlecht dämmend. Daher bekam das Gebäude auf der Innenseite eine Vorsatzschale aus Wärmedämmziegel - sozusagen ein Haus im Haus. In die Dämmebene gelegte Ringanker dienen nun der Stabilisierung, das historische Mauerwerk wurde auf Anregung der Denkmalpflege durch eine Kalkschlämme geschützt.

Eine statische Ertüchtigung mittels Stahlträgern war auch im Dach an den Mittelpfetten notwendig, im bewohnten östlichen Teil erfolgte eine Abdeckung und nach Einbringung von Dämmung, Dampfsperre und Unterspannbahn eine Aufdeckung mit den Bestandsziegeln.

Der Verputz der Fassade und der Innenräume erfolgte mit Kalkputz, als Anstrich diente Kalkfarbe. Insgesamt wurde großer Wert auf möglichst natürliche Baustoffe gelegt, was sich an den Böden mit massiven Eichendielen, den sichtbaren Holzbalkendecken und natürlich auch an der Massivholzküche manifestiert.

Anhand der Fenster zeigt sich, dass gerade bei schlechter Unterhaltspflege eine haltbare und resistente Holzart entscheidend für die Lebensdauer ist. Gefertigt aus massiven Eichenholz, wiesen die Blendrahmen der bauzeitlichen Fenster relativ wenige Schäden auf. Nur die Flügel fehlten bis auf einen, die Gründe dafür sind nicht bekannt.

Die Restaurierung erfolgte durch die Schreinerei Friesinger (www.schreinerei-friesinger.de) und umfasste neben der Ausbesserung der Substanzschäden die Neuanfertigung der Flügel und die Erweiterung zu Kastenfenstern in den bewohnten Bereichen. Für die direkt verwitterten Außenflügel kam Eichenholz zum Einsatz, bei den Innenfenstern Fichte.

Für die sorgsam abgestimmten neuen Maueröffnungen kamen schmalprofilierte Holzfenster des Herstellers PaX zum Einsatz, ebenso wie die schlicht gehaltenen Haustüren in Rahmenbauweise.

Der ehemalige Stadl bietet den Bewohnern in zwei Wohneinheiten nun alten Flair in Verbindung mit natürlichen, langlebigen Materialien und zukunftsfähigem Wohnkomfort.

An diesem Projekt zeigt sich wunderbar, dass der Umbau von ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzgebäuden ein Gewinn für den Erhalt charakteristischer Dorfbilder sein kann und auch sein sollte.

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